Portrait Hans Potrafke

In unserer Reihe „Portrait“ stellen wir Fotografinnen und Fotografen vor, die durch bemerkenswerte Bilder aufgefallen sind. Hier erzählt uns Hans Potrafke von seinem fotografischen Werdegang und was ihm beim Fotografieren wichtig ist.

Träumer, Romantiker, leidenschaftlicher Fotograf und Koch

Moin, ich bin Hans aus Lübeck und lebe im wahren Norden von Deutschland. Ich bin geboren 1951 in Lübeck, von Beruf Wohnungswirt und Croupier. Ich bin Träumer, Romantiker, leidenschaftlicher Fotograf und Koch. Meine Leidenschaft für die Fotografie begann mit einer Canon AE-1 und einem 400er Teleobjektiv. Ich liebte Pferderennen und habe viele Stunden damit verbracht Pferde in Action zu fotografieren. Im Jahre 1988 kam die Nikon F4 auf den Markt, eine Kamera auf professionellem Niveau mit Autofokus – eine Offenbarung für mich. Für meine Art von Fotografie ein Meilenstein.

Diese Kamera hat mich sehr lange auf meinem Weg in der Fotografie begleitet. Ich habe Pferde, Vögel, Landschaft, Events, Hochzeiten und Reisen fotografiert. Besonders möchte ich das Jahr 1989 hervorheben. Lübeck hatte eine lange Grenze zur DDR, und die war 1990 weg, die Grenze war Geschichte. Ich habe den ehemaligen Grenzstreifen aus allen Perspektiven erkundet. Die Natur war intakt und sehr spannend. Ich habe Kormoranbrutplätze, unberührte Wälder und Wiesen erkundet und fotografiert, ein Abenteuer ohnegleichen.

Geschichten erzählen mit Bildern

Im Jahre 1982 bin ich Mitglied der Gewerkschaft HBV geworden. Wir Croupiers hatten keinen Tarifvertrag, dieser musste erst erkämpft werden. Als Fotograf habe ich diesen jahrelangen Kampf mit meiner Kamera dokumentiert, eine sehr prägende Erfahrung.

Gerne denke ich an meine Zeit in Holland zurück. Ich war jedes Jahr im März auf Texel um Zugvögel zu fotografieren. Ich liebe es Geschichten zu erzählen und machte damals aus meinen Bildern Diaschauen in Überblendprojektion, d.h. mit zwei Diaprojektoren und einem Steuergerät.

Meine Nikon F4 hat mich bis 2004 begleitet, erst als die Umstellung auf die Digitalfotografie begann, habe ich eine längere Pause gemacht und mich anderen Dingen zugewandt.

Neuanfang mit digitaler Fotografie

2012 habe ich von meiner Frau eine Nikon APS-C Digitalkamera geschenkt bekommen und habe diese Kamera mit meinem alten analogen Vollformat Objektiv Nikon 80-200 f.2.8 bestückt, eine geniale Kombination. 80-200 x1,5 =120-300mm Brennweite bei AS-C genial. Die Umstellung auf Digitalfotografie hat mich wieder in die Spur gebracht.

Am Anfang meiner fotografischen Karriere haben mich die Fotografen Georg Quedens und Fritz Poelking inspiriert. Ich habe dann lange in Berlin gelebt und ein starkes Interesse an der Malerei entwickelt. Ich möchte hier nur zwei Maler nennen, das sind zum einen Piet Mondrian und zum anderen Claude Monet.

Das Leben in Bildern festhalten

Ich versuche in meinen Bildern einen ganz eigenen Stil zu entwickeln. Für mich ist es wichtig flüchtige Momente festzuhalten. Das Leben ist immer das, was gerade passiert und nicht das Gestern und nicht das Morgen. Ich liebe es positive Energie in meinen Bildern festzuhalten, Licht und Farbe als Stimmungsaufheller zu nutzen und den Betrachter teilhaben zulassen an meinen Emotionen.

Hans-Werner Potrafke

 

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