Feuerwehrmann und Fotograf mit Leidenschaft
Unsere Reihe „Portrait“ präsentiert Fotografinnen und Fotografen, die durch bemerkenswerte Bilder aufgefallen sind. Diesmal berichtet Reiner Kunze, wie er angefangen hat zu fotografieren, seine Entwicklung und was ihm dabei besonders wichtig ist.
Der Feuerwehrmann
Ich bin Reiner, 61 Jahre alt und lebe seit 41 Jahren in Hanau. Mit 15 Jahren bin ich in die Jugendfeuerwehr Altenmittlau eingetreten. 1986 habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Den habe ich ausgeübt bis zu meiner Pensionierung im Juli letzten Jahres.
Erste Kameraerfahrungen
Wir hatten als Kinder kleine Kassettenkameras, damit habe ich rumgespielt, damals war ich ungefähr zehn Jahre alt. Richtig los ging es dann mit einem Negativerlebnis. Die Bilder mit der Pocketkamera, die ich auf einem Lehrgang der IG Chemie gemacht hatte, waren durchweg Müll. Danach habe ich mir sofort eine Spiegelreflexkamera gekauft.
DGB Fotogruppe
1980 gründeten Manfred Semmler und ich die DGB-Fotogruppe in Hanau. Dort begleiteten wir die gewerkschaftlichen Aktivitäten in der Region. Einer der Höhepunkte war der siebenwöchige Streik der Kolleginnen und Kollegen bei Honeywell und BBC, heute ABB.
Vom Streiktor ins Labor
Morgens haben wir die Streikbilder gemacht, danach sind wir sofort ins eigene Fotolabor gegangen und konnten abends die Bilder schon aushängen. Die Leute standen schon beim Aufhängen dabei und freuten sich über die Bilder.
Inspiration
Inspiriert hat mich der amerikanisch-deutsche Fotograf Andreas Feininger (1906-1999). Ich habe einige seiner Bücher gelesen. Besonders fasziniert haben mich dabei die Farbenlehre und die Tipps zum Fotografieren mit Gegenlicht. Damit wird den Bildern eine Tiefe verliehen, die sie fast dreidimensional wirken lässt.
Motive und Ziele
Meine Lieblingsmotive sind, außer den Gewerkschaftsaktivitäten, Landschaften und Tiere. Ich wandere sehr gerne, da bieten sich mir viele gute Möglichkeiten.
Ich möchte mit meinen Bildern beim Betrachter Begeisterung wecken und die Unterstützung der gewerkschaftlichen Forderungen erreichen.
Reiner Kunze